Montag, 29. April 2013

Neuer alter Rucksack - Fairydown Exodus

Ich liebe Kleinanzeigen! Stöbern, anrufen, hinfahren und kaufen. Viele Sachen bekommt man inzwischen über Kleinanzeigen besser und günstiger als bei Ebay. Heute habe ich einen Fairydown Exodus Wanderrucksack für - wie ich finde recht günstige - 25 € erworben.

Das gute Stück dürfte so knapp 10 Jahre alt sein und damit noch aus der ursprünglichen Produktion in Neuseeland stammen. Auf dem Etikett steht zumindest "Manufactured by Arthur Ellis Limited Christchurch New Zealand". In Deutschland scheint die Marke nie so richtig auf den Markt gekommen zu sein. In Neuseeland und Australien soll sie aber angeblich recht bekannt sein. Inzwischen hat die Marke mehrmals den Eigentümer gewechselt und wird inzwischen unter dem Dach von Macpac vertrieben. Die Produktion findet wohl inzwischen in Asien statt.

Die Qualität macht jedenfalls einen hervorragenden Eindruck. Ich kann mich nicht entsinnen, wann ich zuletzt derart stabile Plastik-Klick-Verschlüsse gesehen habe. Dagegen wirken die von meinem The North Face Everest 55 richtig labberig (davon sind auch schon ein paar zu Bruch gegangen). Der Rucksack lässt sich recht komfortabel verstellen und man kann einen kleinen Rucksack davon abmachen (für den Stadtbummel oder so). Außerdem lässt er sich auch als Reisetasche verwenden und hat entsprechende Riemen und Griffe. Über den Tragekomfort kann ich natürlich noch nichts sagen, da ich ihn noch nicht mit Last ausprobiert habe. Der erste Eindruck ist aber absolut positiv. Die Größe ist leider nicht angegeben, ich vermute aber mal, er liegt je nach Einstellung bei 60-80 Litern.

Hier noch ein paar Bilder der Neuanschaffung:
Fairydown Exodus Fairydown Exodus

Sonntag, 28. April 2013

Wahnsinnsgeschäfte: Grabgabel, Ikea-Gardinen und eine Botentasche

Wer kennt sie nicht, die Wahnsinnsgeschäfte mit denen Michel aus Lönneberga von Astrid Lindgren berühmt geworden ist. Dieser Hang zu Wahnsinnsgeschäften liegt mir irgendwie auch im Blut und ich kann günstigen Gelegenheiten selbst dann nicht widerstehen, wenn sie dazu führen, dass man mit einer Stehlampe mit Marmorfuß mit öffentlichen Verkehrsmitteln quer durch Hamburg gondelt oder wie heute eine Grabgabel auf dem Fahrrad spazieren fährt.

Ich habe in einem Schrebergarten ausgeholfen, der demnächst abgegeben werden soll. Nach Abschluss der eigentlichen Arbeit kam das Gespräch noch auf den Verbleib des Werkzeuges und die in der Laube gelagerten Flohmarktsachen. Ich durfte dann schauen, was ich eventuell gebrauchen kann. An Werkzeug wurde das meiste noch gebraucht oder war für mich uninteressant. Eine marode Grabgabel habe ich dann aber doch ausgesucht und durfte sie umsonst mitnehmen. Sie hat bei Gelegenheit mal einen neuen Stiel nötig und muss auch mal vom Rost befreit werden, aber geschenktem Gaul schaut man nicht ins Maul.

Grabgabel Totale Grabgabel kaputter Griff Grabgabel Kopf
Aus den Flohmarkbeständen habe ich mir dann noch 2 Gardinenschals von Ikea 100 % Baumwolle in schwerer Qualität ausgesucht und dafür 4 € bezahlt. Die Gardinen können uns in Hamburg als Ersatzgardinen dienen, während ich unsere wasche und endlich umnähe. Notfalls kann ich auch Kissenbezüge oder irgendwas praktisches daraus nähen. Irgendeine Verwendung wird sich irgendwann ganz sicher finden...
Ich habe sie natürlich gleich erstmal in die Waschmaschine gestopft.
Ikea Gardinen
Für den Transport habe ich dann aus der Müllkiste noch eine Umhängetasche mitgenommen, deren wetterfester Stoff bestimmt auch irgendeine Verwendung findet, mir schwebt da im Prinzip schon was vor.
Ole Umhängetasche
Also mit der Beute auf dem Fahrrad zurück. Gardinen zusammengefaltet und in die eigentlich dafür zu kleine Tasche gestopft und mit der Grabgabel in der linken Hand und gleichzeitig am Lenker gefahren. Ich kam mir manchmal vor wie beim Ritterturnier mit der eingelegten Lanze/Grabgabel.

Samstag, 27. April 2013

Nelkenfindling Gartennelke (Dianthus caryophyllus)

Da bin ich doch auf dem Gehweg buchstäblich über eine Pflanze gestolpert. Vermutlich ist sie jemandem aus dem Fahrradkorb gefallen. Zuerst habe ich sie nur aufgerichtet und an die Seite gestellt und bin weiter gegangen. Dann habe ich aber doch nochmal kehrtgemacht und sie mitgenommen. Die Chance, dass jemand wegen einer einzelnen Blume nochmal zurückfährt ist denke ich nicht so groß, zumal es sich auch sicher nicht um eine teure Pflanze gehandelt hat. Ich habe sie also als nichtanzeigepflichtige, geringwertige Fundsache mit nach Hause genommen.

Erst dort ist mir aufgefallen, dass außerdem der Topf kaputt ist.
Gartennelke Fundsache kaputter Topf
Mit der kaputten Seite nach hinten und nachdem ich die ausgeblühen Blüten abgeschnitten habe, ist sie aber doch ganz schick.
Gartennelke
Falls der richige Eigentümer hier mitliest und seine Pflanze zurück haben möchte, darf er oder sie sich gerne melden. Gegen Vorlage eines Kassenbons vom richtigen Tag und der Angabe der Route auf der sie verloren wurde, gebe ich sie selbstverständlich gerne wieder her. Bis dahin bleibt sie hier in Pflege.

Freitag, 26. April 2013

Wenn ich einmal traurig bin, kauf ich einen Korn...

Am letzten Wochenende war ich nach langer Zeit mal wieder auf einem Flohmarkt. Die erhofften Schnäppchen haben sich aber leider nicht eingestellt. Überhaupt war der Markt auf dem Parkplatz des Edeka-Centers Struve in Eppendorf schlecht besucht, sowohl was die Anbieter, als auch was die Käufer anbelangt.

Als Trostkauf habe ich immerhin eine Flasche Strothmann Kornett Kornbrand 38 % für 3 € ergattern können. Laut dem Preisschild hat er zu DM-Zeiten bei Inter Spar mal 13,49 DM gekostet. Inzwischen gibt es das Produkt wohl nicht mehr im Handel. Der Korn sollte aber ungefähr identisch sein mit dem Strothmann Doppelkorn 38 %, der im Onlineshop 7,29 € plus Versand kostet.
Strothmann Kornett
Die Flasche ist natürlich ungeöffnet. Wenn uns mal überraschend der Wodka für unseren Aufgesetzten ausgeht, könnte man den Doppelkorn als Ersatz nehmen. Es soll aber ja auch Leute geben, die Korn pur oder mit Cola ganz gerne mal so trinken.

Mittwoch, 24. April 2013

Ein ganzer Tag Holz spalten!

Das herangeschaffte Holz über das ich neulich schonmal geschrieben habe muss ja nun irgendwie auch zerkleinert und eingelagert werden, damit es für überübernächstes Jahr trocknen kann. Zum Glück hat ein Nachbar ein Spaltgerät, mit dem wir die Klötze spalten können. Das ist eine enorme Erleichterung und auch viel rückenschonender als die Arbeit mit der Axt und Spaltkeilen.

Zu verarbeiten waren zwei große Fichten, zwei kleinere Fichten und eine große Erle. Zu zweit haben wir ca. 7 Stunden (also 14 Mannstunden) gearbeitet. Einer hat gespalten, der Andere gestapelt. Dennoch sind wir nicht ganz fertig geworden. Die frische Fichte ging aber auch wirklich schlecht zu spalten. Wir wollten das Holz auch nicht bis zum Herbst der Witterung aussetzen.

In diesem Winter haben wir ein komplettes Abteil von ca. 10 Raummetern verheizt. Den Boden haben wir mit Paletten, Pappe und jetzt noch mit einem kaputten Plastikkomposter ausgelegt, damit Mäuse etc. nicht die Erde hochwühlen und das Holz im Boden vergammelt.
leerer Holzschuppen
Teilweise haben wir in den anderen Abteilen auch Gehwegplatten genommen, eben was jeweils gerade da war.
Am Anfang ist der Holzberg riesig.
zu spaltendes Holz und Holzspalter
Man sollte schon eine Schutzbrille oder einen anderen Augenschutz tragen, da Holz auch mal unerwartet splittern kann.
Am Ende des Tages ist der Holzschuppen nicht ganz voll, de Haufen aber auch noch nicht ganz weg. Für das dünnere Holz kommt dann bei Gelegenheit noch die Kreissäge zum Einsatz.
Holzhaufen Rest fasr voller Holzschuppen
Der Rest vom Holz passt auch noch locker in den Schuppen. Bis zum Herbst wird sich aber auch noch der ein oder andere Ast ansammeln.

Dienstag, 23. April 2013

Ein Plädoyer fürs Sperrmüllsammeln

Zunächstmal bin ich selber kein passionierter Sperrmüllsammler. Wenn ich zufällig etwas sehe, was ich gebrauchen kann, nehme ich es aber auch ohne schlechtes Gewissen mit. Klar kann man das Sammeln von Sperrmüll juristisch als Diebstahl sehen.

Dafür müsste der Müll jemandem gehören, der etwas dagegen hat, dass man ihn mitnimmt. Das könnte der Entsorgungsbetrieb mit dem Argument sein, dass ihm alles gehöre, was an der Straße steht. Da der Eigentümer aber in der Regel die Möglichkeit behalten möchte, es sich bis zur Abholung gegebenenfalls noch anders zu überlegen, habe ich mit dieser Interpretation Schwierigkeiten. Außerdem wird Sperrmüll meist viel früher als erlaubt an die Straße gestellt, was der Entsorgungsbetrieb ja gerade nicht will. Schließlich kann das in Gegenden mit genauer Anmeldung eigentlich nur für angemeldete Gegenstände gelten. Häufig stellt man aber einfach hin, was einem noch so in die Hände fällt.

Der Sperrmüll könnte auch noch dem ursprünglichen Eigentümer gehören, der sie an die Straße gestellt hat. Der hat aber in aller Regel nichts dagegen, wenn jemand die Sachen mit nimmt und sie einer möglichst sinnvollen Verwendung zuführt. Ich habe noch nie erlebt, dass die Eigentümer das Mitnehmen von Sperrmüll verboten haben, wenn sie dabeistanden.

Wer Sperrmüll sammelt verhält sich meist auch noch ordnungswiedrig aber in den meisten Gegenden wird ohnehin gelten: "Wo kein Kläger, da kein Richter".

Mir persönlich ist es, wenn wir selber Sperrmüll an die Straße stellen viel lieber wenn die Sachen von privaten oder meinetwegen auch illegal gewerblich sammelnden Leuten mitgenommen werden. Gerade Möbel werden dann meist tatsächlich nochmal benutzt, was auch viel ökologischer ist, als sie zu verschrotten und wesentlich erfolgversprechender, als wenn sie erst in eine Möbelscheune kommen und von dort einen Abnehmer suchen.

Als Beispiel unser letzter Sperrmülltermin:
Sperrmüll
Fast die Hälfte konnte noch jemand gebrauchen. Das kaputte Kettcar links, die türkise Klappmatratze, der geklappte Fußhocker auf dem Sofa, der kleine Kacheltisch, der Toilettenaufsatz und der kaputte Flechtstuhl rechts im Bild haben einen neuen Eigentümer gefunden. Was liegen bleibt ist dann halt wirklich Schrott, der nur noch zur Entsorgung taugt.

Ich wünsche allen Sperrmüllsammlern weiterhin gute Jagd. Was allerdings nervt, sind die schwarzen Schafe, die alles auseinander wühlen und Dreck und Unordnung hinterlassen.

Montag, 22. April 2013

Impressionen vom Pflanzenmarkt im Freilichtmuseum am Kiekeberg 21.04.2013

Wir haben das schöne Sonntagswetter und eine gewonnene Freikarte genutzt und sind zum Pflanzenmarkt im Freilichtmuseum am Kiekeberg gefahren. Die Anreise aus Hamburg war gar kein Problem, da die Buslinien 340 und 4244 ab Harburg Rathaus bzw. Harburg fahren.

Eingang um ca. 11 Uhr. Da war es noch relativ leer und nur wenig Schlange an der Kasse. Unser Gutschein (gültig "6 Monate ab November 2012) wurde aus reiner Gutmütigkeit aktzeptiert - angeblich war er eigentlich schon abgelaufen. Ich weiß zwar nicht, wie man darauf kommt, aber wir mussten wegen der "Kulanz" des Einlassers ja trotzdem nicht lange diskutieren.
Freilichtmuseum Kiekeberg
Noch hält sich der Andrang in Grenzen.
Pflanzenmarkt Freilichtmuseum Kiekeberg 21.4.2013
Nach dem Mittag wird es richtig voll und die Leute kaufen von den ca. 130 Ständen als gäbs kein Morgen.
Pflanzenmarkt Freilichtmuseum Kiekeberg 21.4.13
Gut, dass es am Eingang eine "Pflanzengarderobe" gibt, wo man seine Einkäufe verwahren lassen kann.
Außer Menschen gab es auch ein paar richtig Schicke Hühner bzw. Hähne zu bestaunen, die teilweise frei rumliefen (könnten aber auch ausgebüxt sein).
Hahn Freilichtmuserum Kiekeberg
Hühner Kiekeberg
Der Zwerghahn ist besonders hübsch.
Zwerghahn Kiekeberg
Pflanzen haben wir übrigens nicht gekauft, wir waren nur zum gucken da. Nach einer umfassenden Honigverkostung (bestimmt 15 verschiedene Sorten) bin ich an einer Tüte Honigbonbons für 3 € aber nicht vorbeigekommen. Die waren schon als Kind immer was ganz Besonderes für mich.
Honigbonbons
Natürlich gab es außer den Pflanzenständen auch noch die vielen Museumshäuser und das Agrarium zu besichtigen. Wir haben lange nicht alles geschafft und werden insofern bei Gelegenheit nochmal hinfahren. Der Eintritt kostet übrigens mit oder ohne Veranstaltun 9 € pro Person.

Freitag, 19. April 2013

Neuerwerbung: Edelstahl Obstpresse (Spindelpresse)

Nachdem wir im letzten Jahr mit zwei normalen Zentrifugenentsaftern Apfelsaft aus den James Grieve -Äpfeln gemacht haben und dabei mit viel Schaum und bei mir allergieauslösendem Saftnebel zu kämpfen hatten, wollen wir das Werkzeug in diesem Jahr etwas professionalisieren.

Seit einiger Zeit habe ich daher bei Ebay und in den Kleinanzeigen nach einer manuellen Spindelpresse zu einem erschwinglichen Preis gesucht. Schließlich sind wir vom Standartmodell mit holzverstrebtem Presskorb abgekommen und wollten eine Edelstahlpresse.

Der große Vorteil ist, dass Edelstahl hygienischer ist, man kann so ein Gerät abdampfen und mit dem Hochdruckreiniger bearbeiten. Es kann kein Lack abblättern und in den Saft geraten und rosten sollte es auch nicht. Bei schlechter Lagerung, etwa wenn es mal feucht wird, gammelt das Gerät im Gegensatz zu einem mit Holzteilen nicht.

Schließlich sind wir über Ebay-Kleinanzeigen fündig geworden und haben in der weiteren Umgebung eine selbstgebaute Edelstahlpresse mit ca. 10 Liter Korbvolumen und einem unbenutzten Presssack entdeckt und für 130 € erstanden. Viel Geld, aber hoffentlich auch die erhoffte Qualität.

Hier sieht man das grandiose Gerät, von dem ich im Herbst sicher mehr berichten werde. Es ist natürlich noch  nicht betriebsbereit montiert.
Saftpresse Spindelpresse Edelstahl
Ist richtig schwer. 30 kg wiegt das gute Stück bestimmt.

Dienstag, 16. April 2013

Obstbäume veredeln: Kopulation mit Gegenzungen Schritt für Schritt

Ich möchte euch die Veredelungstechnik "Kopulation mit Gegenzungen" Schritt für Schritt mit Bildern erklären.
Die Veredelung hat ein Bekannter durchgeführt, der das als Hobby schon eine Weile macht. Ich durfte aber auch mal selber Hand anlegen. Insgesamt haben wir 12 Bäumchen veredelt. Zwei bisher nicht bestimmbare Birnensorten haben wir auf Birnensämling veredelt. Um schneller zu sehen, ob unsere Apfelsämlinge brauchbares Obst bringen, haben wir außerdem 10 kleinwüchsige M9-Unterlagen mit einmal Holsteiner Cox, zweimal Grüner Boskop und 7 unserer selbstgezogenen Sämlinge veredelt. Die Unterlagen haben wir bei der Baumschule Peter Klock bezogen, wo sie insgesamt ca. 30-35 € gekostet haben.

Zunächst das Material:
Veredelung Werkzeug Material
Von links nach rechts:
- 1 weicher Bleistift zum Beschriften der Etiketten
- Kunststoffetiketten
- Haushaltsschere zum Abschneiden des Basts und der Markierungsbänder
 - Baumwachs zum versiegeln der Veredelungs- und Schnittstellen
- Veredelungsmesser (einseitig geschliffen)
- Tuch zum eventuellen Voreinigen der Reiser
- gute Gartenschere
- Edelreis
- Veredelungsunterlage
- Außerdem nicht abgebildet: Paketschnut zum anbinden der Etiketten und ein Taschenmesser oder ein Locher zum Lochen der Etiketten.

Nun sucht man sich ein Edelreis. Das sind die einjährigen Wassertriebe, die gerade nach oben wachsen. Dazu nimmt man eine Unterlage mit möglichst gleicher Dicke. Beide werden nun gegenüber einem gesunden Knospenauge schräg abgeschnitten. Die Unterlage natürlich oben, das Reis unten.
Kopulation mit Gegenzungen Schneiden
Das ist der schwierigste Schritt bei der ganzen Angelegenheit. Ich habe es trotz mehrerer Anläufe nicht zufriedenstellend hinbekommen. Die Schnitte müssen möglichst gut aufeinander passen und dürfen dafür insbesondere nicht wellig sein. Deswegen benutzt man auch spezielle einseitig geschliffene Messer, mit denen das leichter hinzukriegen ist. Die Schnittstellen sollten nicht berührt werden, weil sie dadurch verschmutzen und nicht mehr so gut anwachsen.
Ist man kein Profi oder passen Edelreis und Unterlage von der Dicke her nicht so gut zusammen, muss am Ende trotzdem mindestens eine Seite der aufeinanderglegten Schnittflächen gut aufeinanderliegen.
Kopulation Veredelung Schnittflächen
Das Kambium (direkt unter der Rinde) muss sich berühren, damit die beiden Teile zusammenwachsen können. Hat man die beiden Teile passend geschnitten, müssen sie noch fest verbunden werden. Bei der normalen Kopulation werden sie dafür einfach mit Bast oder Veredelungsgummi verbunden. Um die Stabilität zu verbessern und das Verbinden einfacher zu machen, haben wir noch sogenannte Gegenzungen geschnitten und die Zweige damit ineinander gesteckt. Ein Bild hilft da mehr als jede Beschreibung:
Kopulation Gegenzungen Schneiden der Gegenzunge
Kopulation Gegenzungen zusammenstecken
Nun muss die Verbindung fixiert werden. Man achtet nochmal darauf, dass das Kambium sich an mindestens einer Seite auf der ganzen Länge berührt und umwickelt die Verbindungsstelle dann stramm mit Bast, wobei man das Auge des Edelreises freilässt. Am Ende verknotet man den Bast. Vor dem Verbinden kappt man außerdem das Edelreis mit einem geraden Schnitt, so dass 2-3 gesunde Augen verbleiben.
Es ist hilfreich, wenn eine zweite Person die Unterlage hält.
Kopulation Gegenzungen Verbinden mit Bast
Kopulation Gegenzungen mit Bast verbinden
Statt Bast könnte man auch spezielle Veredelungsgummis nehmen. Sie haben den Vorteil, dass sie nicht UV-stabil sind und daher später nicht aufgeschnitten werden müssen. Dafür kann man sie aber auch nicht so fest ziehen und sie verleihen damit weniger Stabilität.

Die Veredelungsstelle und das obere Ende müssen jetzt noch mit Baumwachs versiegelt werden. Damit verhindert man eine übermäßige Verdunstung, die das Edelreis vertrocknen lassen würde und verhindert das Eindringen von Pilzen, Bakterien und Viren. Damit das Baumwachs streichfähig wird, muss man es vorher warmstellen oder in einem Wasserbad anwärmen. Richtig heiß soll es natürlich nicht sein.
Kopulation Gegenzungen Veredelungsstelle mit Baumwachs versiegeln
Nun müssen die veredelten Bäumchen nurnoch gepflanzt werden. Man kürzt dafür die Wurzeln mit einer scharfen Gartenschere um ca. 1/3. Damit schneidet man möglicherweise durch den Versand vertrocknete Wurzeln ab und regt die Neubildung an. Unsere Bäumchen haben wir zunächst in Töpfe gepflanzt, weil das Beet noch nicht vorbereitet ist. Auf jeden Fall das Angießen nicht vergessen.
Veredelte Obstbäumchen
Falls man mehrere Bäumchen mit unterschiedlichen Sorten veredelt hat, empfiehlt es sich, diese gut zu beschriften. Dafür haben wir die Stecketiketten aus Plastik gelocht und mit dem Bleistift beschriftet. Edding und ähnliche Stifte bleichen aus oder waschen ab. Durch die Lochung ein Band und dann unten um den Stamm gelegt - fertig.
Wie man sieht, ist die Veredelungsstelle bei uns einfach "irgendwo". Normalerweise wird wurzelnah veredelt, wodurch man die Veredelungsstelle später nicht mehr auf Anhieb sieht. Der Nachteil ist, dass die Veredelungsstelle dann auch leichter mal mit Erde bedeckt wird und selber Wurzeln schlägt. Dann könnte aus einem kleinen Bäumchen plötzlich ein wuchskräftiger Riese werden, was in diesem Fall nicht gewünscht ist. Die kleinen Bäumchen sollten natürlich unkrautfrei gehalten werden, bis sie groß genug sind, um sich so durchzusetzen. Schwächlinge wie die M9-Unterlage brauchen Zeit ihres Lebens einen Pfahl und sollten dauernd unkrautfrei bleiben. Wir werden es mit richtigem Unkrautvlies versuchen, haben aber noch keine Erfahrung damit.

Nach 4-6 Wochen muss der Bast durchgeschnitten werden, damit er nicht einwächst. Bis dahin sind Unterlage und Edelreis stabil miteinander verwachsen, wenn alles gut gegangen ist. Es reicht, den Bast an einer Seite aufzuschneiden. Wenn man versucht ihn ganz abzumachen, beschädigt man leicht die Veredelung.

Montag, 15. April 2013

Obstmühle/Obstmuser gesucht!

Für unsere private Saft- und Obstweinherstellung haben wir uns vor einigen Wochen eine manuelle Spindelpresse zugelegt.
Im letzten Jahr haben wir zum Entsaften zwei Zentrifugenentsafter verwendet. Die machen aber sehr viel Schaum und vernebeln einen Teil des Apfelsaftes im Raum, was bei mir zu einer allergischen Reaktion geführt hat.
Um mit der Spindelpresse Saft zu machen, muss das Obst zunächst zerkleinert werden. Das geschieht mit einer (meist handbetriebenen) Obstmühle.

Vielleicht verstaubt ein solches Gerät ja noch bei jemandem im Keller. Als großes Paket lässt sich die Maschine mit der Post recht einfach verschicken. In der Umgebung könnten wir sie auch abholen. Die Gartenkasse wäre bereit, einen verhandelbaren zweistelligen Betrag aufzuwenden.

Natürlich würde eure Obstmühle dann auch hier auf dem Blog in schönstem Blitzlicht erstrahlen und berühmt werden. Bitte verbaut ihr diese Karrierechance nicht.

UPDATE 03.10.2013: Wir haben inzwischen erfolgreich eine manuelle Obstmühle angeschafft.

Samstag, 13. April 2013

Der Osterhase wird skalpiert, gehäutet und scheibchenweise gegessen!

Ein tolles Geschenk! Ganz unschuldig sitzt der Osterhase auf dem Teller und ahnt nichts Böses.
Wurstosterhase
Der Tod lauert...
Wurstosterhase mit Steakmesser
Und schon ist er skalpiert.
skalpierter Wurstosterhase
Mit dem fröhlichen Grinsen ist es auch bald vorbei. Schon ist er halb aufgegessen und gehäutet.
gehäuteter Wurstosterhase
Liebe Kinder, jetzt wisst ihr also, was mit dem Osterhasen nach Ostern passiert. An dieser Stelle nochmal einen herzlichen Dank den edlen Schenkern. Es hat vorzüglich gemundet.

Freitag, 12. April 2013

Die große Ostereiersuche - 3 Eier nicht gefunden

Ich bleibe Kind! Zumindest suche ich noch immer jedes Jahr mit meinen Geschwistern Eier und andere Kleinigkeiten, die der Osterhase versteckt hat. In diesem Jahr war der Osterhase besonders raffiniert. Die Eier waren so gut versteckt, dass wir 3 Hühnereier nicht wiedergefunden haben...

Hier ein paar der schönsten Verstecke:
Ton in Ton:
Ostereiersuche 10
Ostereiersuche 9
Hinter der Auster:
Ostereiersuche 8
Nicht nur auf dem Boden suchen!
Ostereiersuche 7
Wo soll da bitte ein Ei liegen?
Ostereiersuche 5
Ach da!
Ostereiersuche 6
Kaugummi im Schneehaufen
Ostereiersuche 4
Am Birnbaum:
Ostereiersuche 3
Auf Augenhöhe mit dem Osterhasen:
Ostereiersuche 2
Und es gibt nicht nur Eier.
Ostereiersuche 1

Donnerstag, 11. April 2013

Natürliche Eierfarben aus Haus und Garten 3 - Holundersaft und rote Beete

Natürlich gefärbte Eier gab es nach den Experimenten letztlich nur in zwei überzeugenden Farben. Kurkuma-Gelb und Holundersaft-Violett.
Eier mit Kurkuma und Holundersaft gefärbt
Einfach die Eier in Holundersaft hartkochen. Der Holundersaft stammt natürlich aus eigener Herstellung.

Weniger erfolgreich war der Versuch mit rote Beete-Sud. Dafür haben wir einfach eine rote Beete ausgekocht und ie Eier im Kochwasser hartgekocht. Die Farbe ist aber nicht richtig haften geblieben. Wir haben sie dann nochmal mit Holunder übergefärbt, was ein interessantes Taubenblau ergab, das ich leider nicht fotografiert habe.

In der Sendung mit der Maus wurde neulich gezeigt, wie man Eier mit roter Beete färbt. Dort wurde der Sud erst reduziert und dann noch mit etwas Speisestärke vermengt. Damit wurden die Eier dann eingepinselt. Die Stärke macht die Farbe haftbar. Das funktioniert vieleicht auch mit anderen Farben, wäre also für die Apfelrinde auch mal einen Versuch wert.

Mittwoch, 10. April 2013

Natürliche Eierfarben aus Haus und Garten 2 - Apfelbaumrinde

Wolle kann man mit Apfelbaumrinde gelb färben, wie sich z.B. hier nachlesen lässt. Funktioniert das auch mit Eiern? Natürlich war keine Zeit um den Sud 2-3 Tage ziehen zu lassen, also haben wir die Rinde nur ausgekocht.
Apfelrinde
Der Sud hatte eine eher bräunliche Farbe. Leider ist das Foto wegen der Dampfentwicklung unscharf.
Apfelrindensud
Die Menge reichte nicht, um die Eier darin zu kochen. Deswegen haben wir ein rohes Ei einige Stunden darin ziehen lassen. Das Ei hat aber nur wenig Farbe angenommen und das war auch eher ein unspäktakulärer Braunschleier. Wir haben es dann letztlich mit einer anderen Farbe nochmal gefärbt.

Zumindest diese Methode führt mit Apfelrinde also nicht zum Erfolg.

Dienstag, 9. April 2013

Weiße Ostern 2013

Weiße Ostern, zum Glück nur am frühen Morgen. Um 10 zum Eiersuchen war der Schneepuder der Nacht weggetaut.
weiße Ostern 2013
Wäre ja auch blöd gewesen, wenn man die Spuren des Osterhasen beim Eiersuchen noch gesehen hätte.