Freitag, 24. April 2015

Die Bienen sind wieder da, leider nur zwei Völker

Dieser Artikel erscheint mit freundlicher Unterstützung von Immowelt. Das Magazin von Immowelt hat sich dem Thema Bienen mal weniger aus Imkersicht, als vielmehr aus Sicht eines Normalbürgers angesehen, der mit Bienen erstmals in Berührung kommt. Wichtig ist es, Bienen überhaupt zu erkennen und dann richtig zu reagieren. Auch wer Grundsätzliche Informationen über das Leben der Bienen und ihre Tatigkeit als Honigsammlerinnen sucht, ist mit dem Magazinartikel gut bedient.

Dort befindet sich außerdem eine ausführliche Infografik, die die Unterscheidung zwischen Bienen und Wespen so anschaulich beschreibt, dass es wirklich keine Verwechslungen mehr geben kann.
Bienen sind friedfertig, solange man ihr Nest nicht stört. Auf dem Foto unten sieht man, dass man an einen Bienenstock ziemlich dicht rangehen kann, ohne dass die Bienen sich gestört fühlen.

Hat man ein Bienen- oder Wespennest, oder einen Schwarm (eine Traube aus einigen Tausend Bienen, die erstmal irgendwo z.B. in einem Baum rumhängt, bis sie eine Bleibe gefunden hat) im eigenen Garten entdeckt, ist das kein Grund zur Panik. Der örtliche Imker hilft in der Regel gerne weiter. Kennt man den nicht, hilft auch die Polizei oder Feuerwehr oder stellt zumindest den Kontakt her.

Handelt es sich tatsächlich um einen Honigbienenschwarm bzw. ein Honigbienennest, siedelt der Imker das Volk in einen eigenen Bienenkasten um und nimmt ihn mit. Auch Wespenvölker können grundsätzlich entfernt werden, wenn sie wirklich stören.

Auch bei Wespen sollte man aber zunächst überlegen, ob das Volk wirklich lästig ist. Es gibt etliche Wespenarten in Deutschland und nur wenige sind relativ agressiv oder stören beim Essen. Die meisten sind friedlich und interessieren sich nicht weiter für Menschen. Wir hatten vor einigen Jahren sogar mal ein Wespennest direkt vor der Terasse. Das Jahr war beim Essen völlig unproblematisch. Wespen jagen außerdem eine Menge Insekten und sind insofern auch nützlich.

Seit einigen Tagen sind "unsere" Bienen wieder da. Der Imker hatte sie im Herbst für die Winterfütterung abgeholt, da waren es noch vier Völker. In diesem Jahr sind es nur zwei.

Leider hat er von ca. 20 Völkern in diesem Winter die Hälfte verloren und hat nun nur noch 10 Völker. Für ihn war es der schwerste Völkerverlust, den er bisher zu verkraften hatte. Im Bundesdurchschnitt sollen aber auch immerhin ca. 20 % aller Bienenvölker eingegangen sein.

Nun müssen sich die wenigen Bienen bei uns doppelt ins Zeug legen, denn die Obstblüte steht an. Die Kirschpflaume ist schon verblüht und aktuell blühen die Schlehen, die Kirschen und auch schon die ersten Birnen fangen an. Die Apfelbäume brauchen hingegen noch eine Weile.

Die Bestäubung durch Bienen hat massive (positive) Auswirkungen auf den Ertrag und zwar erstaunlicherweise nicht nur auf die Anzahl, sondern auch auf die Größe der Früchte. Dieses Phänomen soll darauf zurückzuführen sein, dass die besser bestäubten Blüten mehr keimfähige Kerne hervorbringen, die während ihrer Reifung Hormone abgeben, die die Frucht fördern.

Der Anteil der Honigbienen an der Bestäubungsleistung ist sehr hoch, weil ein Bienenvolk bis zu 80.000 Bienen haben kann. Solitärbienen und Hummeln sind daher auch sehr wichtig, können aber jedenfalls in unseren aufgeräumten Landschaften die Bestäubung nicht alleine leisten.

Aus diesem Grund werden die Imker teilweise für die Arbeit ihrer Bienen sogar bezahlt. In Deutschland ist das wohl noch nicht so verbreitet, aber auch hier gibt es Obstbauern, die Bienenvölker "mieten". Bei den dort verwendeten Pestizidmengen benötigt der Imker aber vielleicht auch eine Kompensation für die Schwächung der Völker in Folge von Vergiftungen.

Bei uns findet ein ganz klassisches Geben und Nehmen statt. Der Imker bekommt Obst von den durch seine Bienen bestäubten Bäumen und für uns fällt auch mal ein Glas Honig ab.

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